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ERASMUS+ Short term Volunteering für Care Leaver: New ways of learning

FICE Austria ist seit Beginn 2016 als koordinierende, Aufnahme- und Entsendeorganisation im Europäischen Freiwilligendienst akkreditiert. 


Der Europäische Freiwilligendienst bietet jungen Erwachsenen die Möglichkeit für eine bestimmte Zeit bei einer sozialen Organisation in einem anderen europäischen Land mitzuarbeiten. 


Ein besonderes Anliegen ist es uns, Care Leaver – also jungen Erwachsenen, die in einer Betreuungseinrichtung oder bei einer Pflegefamilie aufgewachsen sind und nun im Übergang in ein eigenständiges Leben sind - ebenfalls diese wichtigen Lern- und Erfahrungschancen zu ermöglichen.


Mit dem Projekt „New ways of learning for Care Leavers through short term volunteering” hat FICE Österreich gemeinsam mit der lettische Partnerorganisation Jaunatne Par speziell für junge Erwachsene, die in außerfamiliärer Betreuung gelebt haben, diese Möglichkeit geschaffen. Mit Unterstützung durch ein intensives Mentoring sowohl aus Österreich zur Vorbereitung, Begleitung und Nachbegleitung als auch vor Ort durch eine konstante Bezugsperson haben die jungen Leute ihren einmonatigen Freiwilligeneinsatz in Cesis, Lettland erfolgreich abgeschlossen.


PROJEKTBEREICHE


Jaunatne Par – unsere Partnerorganisation in Cesis, Lettland - arbeitet mit verschiedenen Zielgruppen und an verschiedenen Themen. Die TeilnehmerInnen konnten in einem oder mehreren Projekten mitarbeiten, ihr genauer Aufgabenbereich wurde in der Vorbereitung gemeinsam mit der Aufnahmeorganisation besprochen und festgelegt. 


Projekte waren zum Beispiel:
Futurum Artis: Mitarbeit im Netzwerk für junge KünstlerInnen - Bewerben des Netzwerks, Kontakt mit neuen Künstlern, Erstellen des Künstlerprofils, Betreuung der Website, T-Shirts bedrucken, etc. (www.futurumartis.com ) 


Sportliche, kulturelle oder künstlerische Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen in Schulen.


Green Thinking Workshops: Alten oder kaputten Gebrauchsgegenständen einen neuen Nutzen geben, Möbel reparieren, etc. In Workshops mit Kindern und Jugendlichen wird damit auch Bewusstsein für Mülltrennung/Recycling und Umweltthemen allgemein geschaffen.


English Club: Vorbereiten und Abhalten von englisch Unterricht in der staatlichen Jugendstrafanstalt sowie einer staatlichen Strafvollzugsanstalt für Jugendliche.


Die TeilnehmerInnen lebten und arbeiteten gemeinsam mit anderen Freiwilligen in den verschiedenen Projekten. Für die alltäglichen Aufgaben wie Einkaufen, Putzen, Kochen, etc. waren sie gemeinsam verantwortlich. In der Freizeit gab es u.a. die Möglichkeit für sportliche Aktivitäten, Ausflüge oder Movie-Nights.


Laut Berichten der TeilnehmerInnen waren die Erfahrungen der jungen Leute äußerst positiv und prägend. Der kulturelle Austausch, das durchbrechen von sprachlichen Barrieren und das selbstständige Einbringen in die Projekte führte zu einer deutlichen Stärkung des Selbstwertgefühls und Selbstvertrauens. Besonders das Unterrichten in der Jugendstrafanstalt setzte die Übernahme von besonderer Verantwortung voraus und schuf eine neue Perspektive und Wertschätzung der eigenen Situation. Wir empfehlen allen Organisationen, die mit Care Leavern arbeiten, deren Teilnahme an EWS Projekten und oder anderen Jugendaustauschprogrammen von Erasmus+ zu fördern und bedanken uns für die großzügige Unterstützung der österreichischen Nationalagentur für die Finanzierung dieses Projekts! 


Hier sind Berichte der Freiweilligen, die ihren Einsatz im Rahmen des Projekts „New ways of learning for Care Leavers through short term volunteering“ erfolgreich abgeschlossen haben:

© Fabienne L."

Bericht von Fabienne L. (Lettland)

 

Am 8. Februar ging es los. Nachdem ich angefragt wurde, an dem Erasmus+ Projekt in Lettland teilzunehmen, verging lediglich eine Woche bis ich und Samuel im Flieger nach Riga saßen. Wir wurden vom Flughafen abgeholt und fuhren mit dem Bus etwa zwei Stunden nach Cesis, wo wir für die nächsten 4 Wochen wohnen sollten. In den nächsten zwei Tagen verbrachten wir noch viel Zeit mit den vorherigen Volunteers, welche aus Frankreich und der Türkei kamen, und uns bald verlassen sollten. Wir saßen lange zusammen und redeten viel über alles was uns interessierte, und sie nahmen uns mit an unserem ersten Einsatz im Gefängnis und halfen uns sehr dabei zu sehen, wie ihr Tagesablauf hier in Lettland funktioniert. Samuel und ich waren traurig als sie uns  nach so kurzer Zeit schon wieder verließen.  Auch unternahmen wir, trotz der Kälte, jeden Tag einen ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt Cesis und erkundeten jede Straße und jedes noch so kleine Café und noch so kleine Ecke der Stadt.

 

Sarma und ihre Freunde waren alle sehr bemüht uns die Stadt und das Land zu zeigen. Sie fuhren mit uns in den Nationalpark, welcher um diese Jahreszeit besonders schön  ist, da alles weiß bedeckt ist. Wir besuchten auch viele Museen, welche alle unglaublich toll waren und sich um verschiedenste Themen handelten. Sarma hat mit uns auch einen weiteren Nationalpark und einen alten Bunker der Sowjetunion besucht, in welchem wir eine private Führung bekamen und vieles aus der Zeit des kalten Krieges gelernt haben. Wir haben uns an einem Wochenende auch einmal ein Auto ausgeliehen und sind nach Tallinn, in die Hauptstadt von Estland gefahren und haben dort zwei tolle Tage verbracht mit Kultur, Essen und neuen Leuten die wir dort kennengelernt haben. Die Stadt und der Ausflug dorthin waren schön und wir sind so froh die Möglichkeit gehabt zu haben, dorthin zu fahren. Auch haben wir die freien Tage bzw. Nachmittage genutzt, um auch die umliegenden Städte zu besuchen und viel von dem Land zu sehen. Ein weiteres Wochenende bin ich alleine zu einer Freundin nach Estland gefahren, die dort ihr Auslandssemester verbringt, und habe die Stadt Vilnius kennengelernt, was für mich ein wunderschönes Erlebnis war und ich war so froh, das gesamte Baltikum gesehen zu haben. Den Abschluss unserer Reise machte ein dreitägiger Kurzurlaub in Riga, bei welchem wir nochmal die Gelegenheit hatten, viele Dinge zu sehen und zu erleben. Wir haben eine wundervolle Stadttour gemacht und unser Guide hat uns so ziemlich alles über die Geschichte Lettlands und des Baltikums berichtet, was mir sehr gut gefallen hat, da ich vor Antritt der Reise lediglich wusste wo sich Lettland befindet, nun aber sehr viel über die Kultur und die Geschichte dieses Landes erzählen kann.

 

Das alltägliche Leben in Lettland war geprägt von der Kälte des Winters und der Wärme der Menschen. Auch wenn es einige Probleme mit den Volunteers aus Frankreich gab, die eine Woche nach uns dort ankamen, war es schön, dort zu wohnen. Alle hier haben sich sehr bemüht um waren sehr aufgeschlossen uns gegenüber. Wir haben jeden Tag gemeinsam für alle gekocht (auf meine Ernährungsweise und Allergien wurde sehr stark Rücksicht genommen) und sind auch abends hin und wieder gemeinsam ausgegangen. Samuel und ich hatten ab dem dritten Tag die obere kleine Wohnung ganz für uns alleine, dort zu leben war jedoch wie in einer WG mit vielen Leuten, wie eine große Familie, wo alle zusammenhelfen und  zusammenleben.

 

Während unserer Zeit dort fuhren wir auch mehrmals nach Naukseni, ein kleines Dorf in der Nähe der Estnischen Grenze, wo sich eine Art Internat befindet für etwas schwierigere Jugendliche. Wir haben dort viel mit den Jugendlichen gemacht. Wir haben Spiele mit ihnen gespielt, ihnen unsere verschiedenen Kulturen etwas beigebracht und sogar mit ihnen einen Skitag verbracht. Es war toll zu sehen, dass diese Jugendlichen sichtlich erfreut waren, uns dort zu haben und auch uns hat es dort sehr gefallen.

 

Im Gefängnis übernahm ich recht schnell die Verantwortung über die Organisation und den Ablauf der Stunden, da ich durch mein Studium schon einiges wusste und die anderen meist ohne Vorbereitung in die Stunden mit den Jugendlichen gingen. Die Jugendlichen dort kommen freiwillig und fast jedes Mal, und die Stunden die wir vorbereitet haben, waren ganz unterschiedlich (oft aber mit sozialem bzw. philosophischem Hintergrund). Was mich sehr bewegt hat, waren die Gespräche mit ihnen und zu sehen, dass sich hinter einem Verbrecher der einst etwas Schlimmes getan hat, doch ein Mensch mit Gefühlen und Bedürfnissen befindet.

 

Der Aufenthalt in Lettland war für mich ein unvergessliches Erlebnis, und ich bin froh, dort gewesen zu sein. Ich würde es jedem weiterempfehlen und hätte ich die Wahl, so würde ich sofort wieder dorthin gehen. Ich habe dort mehr gelernt, als ich in wenigen Worten zusammenfassen kann, nicht nur über die Kultur einen bis dahin unbekannten Landes habe ich viel erfahren, sondern auch für meine zukünftige Arbeit als Pädagogin hat mir vor allem die Arbeit im Internat und dem Gefängnis dort viel gebracht.

Bericht von Samuel G.:

Unser Kurzeinsatz in Lettland ging vom 8. Februar bis am 11. März 2018. Mit motiviert von meiner Freundin machten wir den Einsatz zusammen.

Die Gastgeberorganisation

Nach Abreise der letzten Freiwilligen nach ein paar Tagen bekamen wir ein Zimmer in der Wohnung im oberen Teil des Gebäudes, das alles bot, was ich von einem Zimmer erwarten würde. Im unteren Teil des Gebäudes befindet sich das Büro der Organisation, die Gemeinschaftsküche, ein weiterer Schlafraum und der Schlafraum von Sarma, die die Organisation leitet.

Eingekauft, gekocht und wieder sauber gemacht wurde oft gemeinsam. Manchmal war es nötig andere Freiwillige zur Mitarbeit zu motivieren und das ist, denke ich, bei grösseren Gruppen normal.

Arbeit

Zwei Mal die Woche leiteten wir den Englischklub im Gefängnis, für den hauptsächlich Sarma und Fabienne Gestaltungsideen hatten und wir anderen bei der Umsetzung helfen konnten. Es war das erste Mal, dass ich ein Gefängnis betrat und mein Eindruck vom Umgang ist ganz gut. Die strafrechtlich verurteilten Jugendlichen hatten ein sehr unterschiedliches Englischniveau, was eine Herausforderung für die Vorbereitung und Umsetzung war. Einige kamen, um ein bisschen Englisch zu lernen, andere vermutlich eher für ein wenig Abwechslung vom Gefängnisalltag. Ich habe gehört das einige auch nicht kommen, weil sie untereinander Streit haben. Die Jugendlichen (teilweise auch jungen Erwachsenen) wirkten auf mich recht nett und aufgeweckt. Die Zusammenarbeit war herausfordernd, vor allem wegen dem teilweise tiefen Englischniveau und somit einer gewissen Sprachbarriere (da mein Lettisch- und Russischniveau natürlich noch tiefer ist).

In Naukseni besuchten wir eine Art Rehabilitationsinternat für Jugendliche, die vor ihrem 14. Lebensjahr strafrechtlich verurteil worden waren. Die meisten Jugendlichen hatten augenscheinlich Interesse an uns, einige haben sich auch quergestellt, doch insgesamt war die Zusammenarbeit sehr schön für mich. Ein gemeinsamer Skitag stärkte die Beziehung zu ein paar von Ihnen, so dass es schade ist, dass es so rasch vorbei war.

Freizeit

Cesis und auch die umgebenden Städte sind touristisch gut aufgestellt und wir hatten viel Gelegenheit, die Ortschaften zu erkunden. Wir besuchten einen Sowjetbunker und einen Nationalpark. Auch ein längerer Ausflug nach Tallinn und gegen Ende nach Riga waren möglich, die das Baltikum für mich ein wenig greifbarer machten.

 

Bericht von Gabriel H.:

Ich heiße Gabriel und komme aus Österreich. Von 6. November bis 7. Dezember 2017 war ich in Lettland. Ich und ein anderer Österreicher, Joshua, wurden auf bei drei Treffen im Büro der FICE Österreich auf unser Abenteuer vorbereitet. Beim dritten Meeting telefonierten wir per Skype mit Sarma Brauna. Sarma wurde unsere Quartiergeberin und ist Chefin der Organisation Jaunatne Par. Sie zeigte uns ihre Wohnung und einen kurzen Blick auf die Straße.

Am 6. November flogen ich und Joshua von Wien nach Riga. Am Flughafen wurden wir von Sarma herzlichst empfangen. Wir warteten noch eine Stunde auf die anderen Beiden Volunteere aus Frankreich. Lucas Mitte 20 aus Straßburg Yanis, 17 aus Paris. Wir fuhren dann mit dem Auto nach Cēsis. Cēsis liegt auf der halben Strecke zwischen Riga und der estnischen Grenze. Cēsis ist eine Kleinstadt mit 20.000 Einwohnern. Nun waren wir bei dem European Solidarity Corp dabei. Wir waren vier Volunteere. Und wir haben uns auf Englisch unterhalten. Yanis konnte nur Französisch, deswegen hat Lucas für ihn immer übersetzt.

Wir haben die Zeit genutzt uns ein bisschen kennenzulernen. Der Weg nach Cēsis war schon ein Vorgeschmack auf die Landschaft des Landes: Überall Wälder, soweit das Auge gereicht hat. Heil angekommen und ausgepackt machten wir unsere nächsten Eindrücke. Am nächsten Morgen wurden wir über unsere Aufgaben aufgeklärt und was es für Möglichkeiten gibt sich zu beschäftigen. Sarma wollte viel erfahren über unsere Herkunftsländer. Und uns auch so viel wie möglich zeigen. Wir Österreicher hielten über unser Land eine Präsentation, in der wir über Österreich einige Fakten und Bilder zeigten. Dazu erzählten wir was in Österreich die Menschen gerade beschäftigt. Und wir kochten für Sarma Wiener Schnitzel und Knödelrösti. Die Franzosen erzählten aus ihren Leben und warum sie nach Lettland gekommen sind. Wir alle wollten was Neues erleben. In der ersten Woche wurden wir mal rumgeführt. Die Stadt wurde uns gezeigt. Und wir gingen wandern in den Gauja Nationalpark zu den Adlerklippen. An einem anderen Tag besuchten wir einen Bio-Bauernhof von die Bauernfamilie mit körperlich schwer eingeschränkten Menschen lebt. Auf den Weg dorthin nahmen wir noch ein Mädchen mit, das im Rollstuhl sitzt. Meine Aufgabe war es an dem Tag sie im Rollstuhl zu begleiten.

 

Wandern im Wald in dem Klima hat seinen Reiz.

Ab der zweiten Woche ging es zur Sache. Sarma wollte eine Trennwand in ihrem Schlafzimmer aufstellen. Das hat einige Zeit in Anspruch genommen. Zuerst besorgten wir das Material und borgten uns Maschinen von Sarmas Freund aus. Wir machten zuerst Platz im Zimmer, rückten alle Kästen und Betten an den Zimmerrand. Wir deckten alles was nicht dreckig werden durfte mit Plastikplanen ab. Und wir zeichneten einen Plan. Wir arbeiten ca. Wochen an der Wand und am Zimmer. Zuerst schnitten wir alle Teile zu, dann bauten wir zusammen und zum Schluss stellten wir die Wand auf. Dann wurde die Wand nochmal abgeschliffen und als letztes weiß lackiert. Es war spannend dort mit zu werken.

 

Am Abend ging ich oft ins Fitnessstudio. Das Fitnessstudio in Cēsis war integriert in eine Turnhalle einer Schule. Es war immer gut besucht. Einmal traf ich dort einen Radiologen, der in den achtziger Jahren in Ostdeutschland studiert hatte und mir sagte ich hätte einen österreichischen Akzent.

Am ersten Samstag besuchten wir einen Fackellauf und zündeten Kerzen an um den Toten zu Gedenken. Am nächsten Tag besuchten wir mit Sarma ihre Mutter. Leider konnten wir uns mit ihr nicht verständigen, weil sie nur Lettisch sprach. Nach einem Tee bei Ihr fuhren wir weiter an die Ostseeküste und beobachteten den Sonnenuntergang. Während der zweiten Woche kamen wir zügig voran beim Zimmer herrichten. Einmal haben wir auch einer Mitarbeiterin von Janautne Par beim Holz schlichten geholfen. An unserem zweiten Wochenende war der lettische Nationalfeiertag. An dem Tag war in Riga der Bär los. Überall wurde die lettische Flagge gehisst uns und zu Mitternacht wurde ein Feuerwerk gezündet.

Ab der dritten Woche unterrichteten wir im Jugendgefängnis Englisch. Lucas, Roberts und Ich brachten Ihnen einige Vokabeln und Sätze bei. Die Wärter haben uns auf den Unterricht vorbereitet. Wir haben in einen Spint unsere Handys und Geldbörsen eingesperrt und sind dann noch mal durchsucht worden. Neben dem Lehrzimmer war im Gang immer ein Wärter für den Fall. Wenn wir unsere Unterrichtmaterial ausgepackt hatten und uns fertig vorbereitet hatten, wurden die Jugendlichen in den Raum geholt. Alle haben freiwillig mit gemacht. Und als wir über Autos redeten waren sie alle begeistert. Es waren leider nicht jeden Tag dieselben Leute im Unterricht. Es hat mir gefallen das die jungen Insassen ihre Zeit um Gefängnis sinnvoll nutzen wollten und von uns etwas Englisch gelernt haben oder malen. Es hatte sicher seinen Grund warum sie alle einsitzen mussten aber der Unterricht war für sie ein Schritt in die richtige Richtung.

 

Auch in Lettland zündet man Kerzen an für die Toten.          Tiroler Knödelgröstl in Lettland.

Und das war auch unsere wichtigste Verpflichtung für die letzten zwei Woche im Volunteering. An den letzten zwei Wochenenden war ich in Riga und schaute erforschte auf eigene Faust die Stadt. Die der Stadtkern stammt noch aus der Zeit wo Riga noch eine Hansestadt war und Riga das Handelszentrum für das Hinterland war für die Deutschen. Das Freiheitsdenkmal gedenkt der Unabhängigkeitsbewegung. Während die Plattenbauten nach dem zweiten Weltkrieg errichtet wurden.

Am siebten Dezember ging es wieder nach Hause. Ich und Joshua flogen wurden noch auf den Flughafen gebracht. Ich werde diesen Monat nie vergessen.

Sarma hat mir immer so viel erzählt, von ihrem Leben, aus der Zeit des Kommunismus und der Kalten Krieges in der sie aufgewachsen ist. Damals wurde nur die Russische Sprache gefördert und die Sowjetunion hat versucht die Lettische Sprache zurück zu drängen unter anderem mit der Ansiedlung von Russen. Doch gerade das hat den Zusammenhalt der Letten sehr gefördert. Die Letten sind trotzdem nicht untergegangen. Sarma war während des Zusammenbruchs der Sowjetunion 17 Jahre alt und ihr damaliger Freund war politisch aktiv. Er hat sich für die Freiheit seines Landes eingesetzt. Die selber ist viel in der Welt herum gekommen und hat auch mal einige Zeit in Italien gelebt.

Viele Letten leben und arbeiten im Ausland und schicken Geld Nachhause. Sarmas ältester Sohn zum Beispiel. Er hat lange in Amerika gelebt und gearbeitet. Viele lettische Familien haben Verwandte im Ausland. Weil Sarma immer wieder Volunteere aufnimmt und sich mit Ihnen nur auf Englisch unterhaltet profitiert auch Ihre ganze Familie und Ihr Freundeskreis davon. Sie lernen und trainieren Englisch.

In Lettland lebt es sich heute bescheiden. Am Land leben die Menschen immer noch davon was sie selbst Anbauen und züchten. Und wenn jemand in einer Familie arbeitslos ist, hilft er am Hof eines Verwanden oder Bekannten mit. Oder ins Ausland arbeiten, auf Saison oder länger.

 

Die Letten lieben ihr Land und haben es trotz einiger Katastrophen nie aufgegeben.

Letten bewältigen obwohl sie oft nicht viel haben trotzdem ihren Alltag. Sie sind sehr Bodenständig und Bescheiden. Vor allem dir Natur war ein Traum. Weit und breit Wälder, Meeresluft und sehr freundliche Menschen. Ob wandern, miteinander kochen oder Sightseeing in Riga, wir haben immer Neues gesehen und erlebt mit den Menschen. Wenn im Winter die Straßen nicht gestreut werden, dann achtet sie mehr auf ihren eigenen Weg. Und wird so wenig weggeschmissen wie möglich und was geht wiederverwertet. Und am Jahrestag der lettischen Unabhängigkeit war in der Hauptstadt der Bär los.

 

Meine Zeit in Lettland werde ich nie vergessen. Auf der einen Seite die kalte Meeresluft und die Taiga. Und zum anderen die sehr freundlichen Menschen in diesem Land. Seit ich in Lettland war weiß ich mein Land viel mehr zu schätzen. Ich wollte immer mal einen Monat verreisen und ein anderes Land sehen. Ein Monat war Zeit genug, um sich ein Bild zu machen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

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