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CareLeaving Dialog

© Photographer Hans Ringhofer

Das EU-Projekt “CareLeaving Dialog" ist ein Erasmus+ Projekt der Kategorie "Strukturierter Dialog”.

Leitende Organisation ist die FICE Austria, Projektpartner sind die Bundes Jugend Vertretung-Koordinierungsstelle Jugenddialog und der Dachverband Österreichischer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen.

In diesem Projekt werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen "Care Leaver" ermächtigt, selbst ihre Situation, Meinungen, Wünsche im Hinblick auf ihren Übergang in ein sozial und beruflich integriertes und eigenständiges Leben zu analysieren. Ausgehend von den Bedürfnissen und der notwendigen Unterstützung werden von den Care Leavern Lösungsvorschläge und Forderungen erarbeitet und diese im direkten Dialog mit ExpertInnen und politischen EntscheidungsträgerInnen diskutiert.

Definition Care Leaver:

Als Care Leaver bezeichnet man junge Menschen, die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht in ihren Familien, sondern in einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe oder bei Pflegefamilien befinden und denen der Übergang in ein selbstständiges Leben unmittelbar bevorsteht.
Außerdem umfasst der Begriff junge Erwachsene, die diese Hilfsmaßnahmen bereits verlassen haben und ohne weitere Unterstützung der Kinder- und Jugendhilfe leben.

Der Dialogprozess wurde mit den Care Leavern auf Länder- und auf Bundesebene vorbereitet und organisiert. Im 1. Teil gab es drei Beteiligungsworkshops in Innsbruck, Klagenfurt und Tulln. Anschließend fanden die Länderdialoge statt und im Ergebnisworkshop wurden die Erfahrungen zusammengetragen und universelle Forderungen an die Politik sowie eine Broschüre zur Präsentation dieser ausgearbeitet.

Konkret trafen sich an den Workshops über 40 Care Leaver aus allen Bundesländern Österreichs, um ihre Erfahrungen im Übergang in ein eigenständiges Leben auszutauschen, gemeinsam Wünsche, Anliegen und Vorschläge im Hinblick auf ihre Begleitung und Unterstützung in der Phase des Übergangs zu erarbeiten und diese dann im Dialog mit ExpertInnen sowie politischen EntscheidungsträgerInnen aus der Jugendhilfe und anderen relevanten Bereichen zu präsentieren und diskutieren.
 

Am 1. April findet die CareLeaving Dialog Konferenz: Wege für junge Erwachsene am Sprung in die Selbstständigkeit im Haus der EU statt.

Von 29.03. – 31.03. fanden die Abschlussworkshops des Projekts in Wien statt an denen knapp 40 Care Leaver und ExpertInnen aus Österreich sowie Deutschland und den Niederlanden teilnahmen. Begonnen mit einem Austausch über die zuletzt stattgefundenen Länderdialoge wurden im Laufe des Wochenendes mit Hilfe der WorkshopleiterInnen die konkreten Themen für den Dialog zwischen den Care Leavern und EntscheidungsträgerInnen auf Bundesebene ausgearbeitet. Darin einbezogen wurden Best-Practice Beispiele und in den

EU Nachbarländern bereits erreichte Meilensteine, welche die VertreterInnen des Care Leaver e.V. aus Deutschland und TeilnehmerInnen der FICE Netherlands und Stichting Kinderperspectief aus den Niederlanden eingebracht haben. Nicht zuletzt wurden von den Care Leavern in einem kreativen Medienworkshop eine beeindruckende Foto-Ausstellung und weitere Programmpunkte für die Gestaltung der Konferenz ausgearbeitet.

Am 1. April fand die CareLeaving Dialog Konferenz: "Wege für junge Erwachsene am Sprung in die Selbstständigkeit" im Haus der Europäischen Union statt, an der über 70 Care Leaver, ExpertInnen und PolitikerInnen aus ganz Österreich sowie aus Deutschland und den Niederlanden teilnahmen.

Die TeilnehmerInnen wurden von den ModeratorInnen, Elisabeth Hanzl und Florian Sturm begrüßt und herzlich zur Dialog Konferenz willkommen geheißen.

Die FICE Austria (Maximilian Ullrich) sowie die ProjektpartnerInnen; die BJV (Isabella Steger) und der DÖJ (Hubert Löffler) stellten sich und ihren Bezug zur Thematik vor,bevor das Projekt im Detail von zwei Care Leavern präsentiert wurde. Daraufhin gab es eine Vorstellrunde der Abgeordneten des Bundesrats, Nationalrats und Gemeinderats, einer Kandidatin für das EU Parlament sowie der VertreterInnen der Kinder- und Jugendhilfe der Länder und eines Vertreters der WKO.

Konkret erfreuten wir uns über die Teilnahme und Unterstützung von Daniela Gruber-Pruner (Bundesrat SPÖ), David Stögmüller (Bundesrat Grüne), Eva-Maria Himmellauer (Nationalrat ÖVP), Marcus Gremel (Gemeinderat Wien SPÖ), Corinna Herzele (i.V. von LHStv.in Beate Prettner Kärnten), Melanie Zvonik (SPÖ Kandidatin für EU Parlament), Daniel Novak (KJH Burgenland), Manfred Hahn (KJH Wien), Peter Sarto (KiJa Wien) und Nico Lenzenhofer (UNOS WKO).Direkt im Anschluss wurde das interaktive Dialogsetting eingeleitet und TeilnehmerInnen tauschten sich geführt von einem Ja-Nein-Fragen Ablauf zu wesentlichen Entscheidungen und Entwicklungen ihrer Kindheit- und Jugend sowie zu ihrem Werdegang, der von diesen geprägt wurde aus.Daraufhin wurde im Rahmen eines Gallery Walks eingeladen, die kreative Foto-Ausstellung der Care Leaver zu besuchen und mit den jungen FotografInnen und AutorInnen ins Gespräch zu treten. Ebenso stellten die Care Leaver und ExpertInnen aus Deutschland und den Niederlanden die EU-Best-Practice Beispiele aus ihren Ländern und Organisationen vor und vermittelten interessierten TeilnehmerInnen weitere Detailinformationen zum EU-Vergleich.Der Höhepunkt der Konferenz waren die neun Round Tables mit dem Motto: „Care Leaver& Politik im Dialog“, wobei den Care Leavern ermöglicht wurde, mit ihren konkreten Forderungen und Anregungen mit den entsprechenden EntscheidungsträgerInnen aus der Politik und Fachwelt in Dialog zu treten.

Die Dialoge standen ganz im Zeichen von „Was & wie können wir für eine Verbesserung der Unterstützung von Care Leavern in Österreich bewirken“ und es wurden viele neue Erkenntnisse und konkrete nächste Schritte gesammelt.

Zentrale Themen waren:
 

  • Lobbying für Verlängerung der Betreuung -> bis 21 fix, bis 26 flexibel/bei Bedarf

  •  Fließende(r), bedürfnisorientierte(r) Übergang(sbetreuung)

  •  Rückkehrmöglichkeiten nach dem Austritt der Betreuung

  •  Einheitliche Standards für Verlängerung der Betreuung

  •  Finanzierungsbedarf – „Geldpolster“/Krisenfonds – Existenzsicherung z.B. für Kaution, Startwohnung

  • Recht auf (Aus-)Bildung -> Finanzierung/Gleichstellung mit Kindern in Familien

  •  Zahlen aufbereiten -> Investitionen in Care Leaver kommen 10 Mal zurück vs Folgekosten für fehlende Betreuung

  •  Menschlichkeit in der Profession

  •  Care Leaver sind die besten ExpertInnen für ihre eigenen Anliegen

  •  Gründung eines Care Leaver Vereins in Österreich – Beispiel Care Leaver e.V.(DE)

  •  Care Leaver sollen nicht mehr in Bittsteller Position sein

  •  Bessere Betreuungsnetzwerke – Careleaver.at (Tirol), Online Plattform YouthLink (AT), Kwikstart Website + App (NL)

  • Corporate Parenting (UK) 16-24 Jahre

  •  EU Projekt “Leaving Care” (SOS Int, FICE Austria - AT, IT, HU, BG, RO, EE)

  •  EU Projekt “Cycles” (AT, PL, FR, BG, DE)

  •  Pilotprojekt “Transitions WG” (AT)

  •  Projekt “Welcome to Life” (DÖJ)

  •  Mehr Initiative/Verantwortung der Wirtschaft (Behördengarantie, Kaution,Bezahlung von Betreuung)

  •  Therapeutische Unterstützung -> Finanzierung für Betreuung und Beratung nach

  • dem Auszug

  •  Beteiligungs- und Beziehungsprozessen größte Bedeutung zumessen

  •  Care Leaver-Jugendräte in den Bundesländern installieren, die in der Politik

  • partizipieren

  •  Startwohnungen für alle Care Leaver österreichweit

  •  Weitere Gespräche auf Landes- und Bundesebene

Nach Vorstellung der ausgearbeiteten Ergebnisse aller neun Tische wurde von den ProjektpartnerInnen (Gerald Herowitsch-Trinkel - DÖJ und Maximilian Ullrich - FICE Austria) zusammengefasste Lösungsansätze sowie konkrete weitere Schritte im Rahmen weiterer Projekte präsentiert. Schließlich wurden Abschlussworte sowie ein großer Dank an die TeilnehmerInnen, die Care Leaver, die ModeratorInnen (Elisabeth Hanzl,Florian Sturm), Workshopleiter- und ProzessbegleiterInnen (Elisabeth Hanzl, Claudia Wanke, Christoph Zupanc-Dunst) für die großartige Umsetzung sowie an das Haus der Europäischen Union und der österreichische Nationalagentur für die großzügige Unterstützung des Projekts ausgesprochen!
Die Konferenz endete mit einem syrischen Mittagessen, weiterem fachlichen Austausch und vielen glücklichen und motivierten TeilnehmerInnen!
In einer Evaluationsrunde mit den Care Leavern wurde die spürbare Begeisterung und Ermutigung, sich weiter in politische Dialoge einzubringen und sich für die Rechte von Care Leavern der nächsten Generationen einzusetzen bestätigt. Die FICE Austria organisiert weitere Treffen mit den engagierten jungen Leuten und wird mit Hilfe der ProjektpartnerInnen und weiterer Stakeholder kontinuierlich auf eine gerechtere Zukunft von Care Leavern hinarbeiten.
Das EU-Projekt “CareLeaving Dialog" ist ein Erasmus+ Projekt der Kategorie "Strukturierter Dialog”.
Der Strukturierte Dialog ist ein europaweiter Prozess zur systematischen Einbeziehung junger Menschen in die (Jugend-)politik. Eine wichtige Grundlage für den Strukturierten Dialog liefert die EU-Jugendstrategie „Investing and Empowering“, die acht verschiedene Handlungsfelder vorgibt: Allgemeine und berufliche Bildung, Beschäftigung und Unternehmergeist, Gesundheit und Wohlbefinden, Teilhabe, Freiwilligentätigkeit, Soziale Eingliederung, Jugend in der Welt, Kreativität und Kultur. Dieses Projekt setzt auf nationaler Ebene in folgenden Aktionsfeldern an: Berufliche Bildung, Beschäftigung, Gesundheit und Wohlbefinden,Teilhabe und Soziale Eingliederung.

 


Partner: FICE Austria/ Bundes Jugend Vertretung - Koordinierungsstelle Jugenddialog/ Dachverband Österreichischer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen

Projektleitung: Veronika Scharer, seit April 2018 Maximilian Ullrich


Prozessbegleitung: Mag. Elisabeth Hanzl, Claudia Wanke, MSc, Christoph Zupanc-Dunst, MSc


Kontakt: office@fice.at

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